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Geschichte zur Mühle

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Die Geschichte der Mühle Denstedt, vor den Toren Weimars gelegen, führt uns weit in die Vergangenheit zurück. An den grünen Ufern der Ilm erbaut, hat sie ein weit mehr als tausend jähriges Erleben hinter sich. Die älteste noch vorhandene Urkunde stammt aus dem Jahre 1170. Damals, am 20.Mai, also vor über 840 Jahren, war Wedigo von Weimar mit anderen weltlichen und geistlichen Herren als Zeuge anwesend, um der Übereignung der beiden Mühlen in Denstedt – einer Mahl- und einer Ölmühle- an das Kloster Heusdorf bei Apolda im Namen des Markgrafen Otto von Meißen beizuwohnen. In den folgenden Jahren ging die Mühle in das Eigentum des Klosters Oberweimar über. Ein Lehensbrief aus dem Jahre 1440 unterrichtet uns darüber, dass um diese Zeit die Gebrüder Ganss die Mühle als geistliches freies Erblehen im Besitz hatten. Im gleichen Jahre erfolgte die Übereignung an Hans Germar für 60 Schock Groschen alten Geldes. Die Mühle war bereits um diese Zeit von allen Fronpflichten befreit. Nach der Aufhebung des Klosters Oberweimar, als Folge der Reformation, wurde das Erblehen im Jahre 1533 vom Landesfürsten Johann Friedrich erneut bestätigt.


Im Jahre 1613 erlebte Thüringen eine der größten Katastrophen des vergangenen Jahrtausends, die Thüringer Sintflut. Die Auswirkungen auf die Mühle Denstedt waren verheerend. Die Ölmühle und der gesamte Baumbestand wurden von den Fluten fortgeführt. Die Getreidemühle wurde stark beschädigt und 6 Stück Großvieh kamen im Hochwasser um. Über ein Jahrhundert wurde dann die Mühle offenbar nur in bescheidenen Umfang weitergeführt. Im dreißigjährigen Krieg hatte sie häufig unter Zwangsabgaben zu leiden. Eine Wende trat erst um das Jahr 1686 ein. Einer Urkunde des Hofgerichts Weimar entnehmen wir, dass ein Neubau der Mühle durch die Familie von Werthern ins Auge gefasst wurde. Um 1751 wurde der für die damalige Zeit sehr ansehnliche Bau beendet. Die in Stein gemeiselte Inschrift im Turbinenhaus legt noch heute hierfür Zeugnis ab. Eine bemerkenswerte Urkunde, mit dem Sichtvermerk von Herzog Karl August und Johann Wolfgang von Goethe versehen, existiert aus dem Jahre 1782.

 

Sie befasst sich mit einer Eingabe des damaligen Besitzers der Mühle, des Oberforstmeisters von Lyncker, die er wegen zu hoher Steuerbelastung dem herzoglichen Staatsdepartement eingereicht hatte.

 

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat die Mühle häufig den Besitzer gewechselt. Um das Jahr 1892 erlebte sie eine Blütezeit. In eine Aktiengesellschaft umgewandelt, wurde sie als einer der ersten Betriebe an der Ilm mit einer 60- PS- Wasserturbine und mit modernen Maschinen ausgestattet. Bis zum Jahre 1935 war Arno Vieweg, eine markante Persönlichkeit, Eigentümer der Mühle. Ob seiner generösen Art und seines großen, grauen Vollbartes war er damals weit und breit als „Rübezahl“ bekannt. Im Jahre 1935 erwarb Dr. Rudolf Clauder, der Großvater des jetzigen Inhabers den Betrieb. In  drei Generationen Clauder hat die Mühle ihr Gesicht völlig verändert.

Den Erfordernissen der Zeit entsprechend wurde der Betrieb ständig dem  neuesten Stand der Technik angepasst. Neben Maschinen aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts, die noch heute voll ihren Dienst tun befinden sich Maschinen und Einrichtungen, die erst in den vergangenen Jahren  entwickelt wurden.

 

Die elektronisch gesteuerte Wasserkraftanlage, die pneumatische Förderung, die elektronische Verwiegung  mit der losen Verladung, die Einrichtung zur losen Verladung der Mühlennachprodukte, sowie eine neue Getreidereinigung sind dafür nur einige Beispiele, an denen drei Generationen beteiligt waren. So verging wohl kaum ein Jahr, in dem nicht etwas erneuert, ersetzt oder ergänzt wurde. Entsprechend einer alten Müllerweisheit heißt es:„An Mühlen und an alten Frauen Ist stets zu flicken und zu bauen!“ So lange der Betrieb erhalten werden soll wird sich daran wohl auch nichts ändern. Möge ein gütiges Geschick und die Tatkraft kommender Generationen dazu beitragen, der Mühle auch in Zukunft ihre Leistungsfähigkeit, Ihr Ansehen und ihren guten Ruf zu erhalten.

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Wasserkraft

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Bei unserer Mühle handelt es sich um eine kombinierte Roggen- und Weizenmühle (Durchgangsmühle), die mit der Wasserkraft der Ilm angetrieben wird. Die Francis-Turbine hat eine mögliche Leistung von 35 kW.

Kapazität

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Die Vermahlungskapazität unserer Mühle beträgt ca. 18 t/24 h bei Weizen.

Unsere Kunden

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Die Clauder Mühle beliefert u.a. Bäckerein und Pizzerien im Raum Weimar, Apolda, Jena und Erfurt.

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